Über das SCC hinaus hostet die GWDG eine Reihe weiterer Compute-Cluster. Unter dem Begriff HPC-Hosting wird ein flexibles Angebot für Institute zusammengefasst, die eigene Mittel für HPC-Ressourcen zur Verfügung haben und diese möglichst effizient einsetzen wollen. In enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler*innen werden passende Systeme geplant, ausgeschrieben und betrieben. Hierbei kann die Expertise der GWDG bei einzelnen Schritten hinzugezogen werden, beim Gesamtprozess unterstützen, oder auch Teile bzw. den gesamten Prozess komplett übernehmen.

Hosting-Betriebsmodelle

Beim Betrieb sind verschiedene Modelle möglich:

  1. Die eigene Hardware soll von der GWDG in der HPC Umgebung betrieben werden. Dafür wird die Hardware in die bestehenden Netze integriert. Ein root-Zugang kann durch die starke Integration nicht gewährt werden. Die Softwareumgebung wird von der GWDG bereitgestellt und gewartet. Installationen im Home-Verzeichnis sind aber, wie auf den allgemeinen HPC-Ressourcen, möglich. Die Hardwareausstattung kann von der der restlichen Systeme im HPC Umfeld abweichen. Das Institut kann sich zwischen 2 Betriebsmodi entscheiden:

    1. direkt:
      • Direkter Zugang über ssh
      • Es gibt keine Ressourcenverwaltung, Prozesse können sich gegenseitig beeinträchtigen und stören
    2. indirekt
      • Es erfolgt für jeden Job eine Ressourcenvergabe, die dem Job sicher zur Verfügung steht
      • Nutzung ausschließlich per Slurm|
  2. Beteiligung an einer Ausschreibung der GWDG oder Beschaffung identischer Hardware eines GWDG Clusters. Es stehen grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten wie in 2 zur Verfügung. Durch die identische Hardware kann die Beteiligung aber auch in “Fairshare” umgerechnet werden. In diesem Fall wird die Hardware in den normalen Betrieb integriert und kann auch von anderen Nutzern mitgenutzt werden. Der Fairshare ermöglicht es dem Institut Jobs mit höherer Priorität zu submittieren, sodass diese Jobs bevorzugt starten – bis der Fairshare aufgebraucht wurde. Durch den erhöhten Fairshare kann das Institut kurzfristig hohen Rechenbedarf auf deutlich mehr Ressourcen, als die selbst beschafften verteilen. Auf der anderen Seite kann es aber auch zu Wartezeiten kommen, selbst wenn noch keine Jobs des Instituts rechnen, weil bereits alle Ressourcen im Cluster belegt sind. Die nächste freie Ressource wird durch die hohe Priorität aber für einen Job des Instituts reserviert.

Systeme im Hosting der GWDG

Beispiele für eine vollständige Integration sind diverse Arbeitsgruppen des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und das kommende System des Campus Institut Dynamics of Biological Networks (CIDBN). Ein aktuelles Beispiel für Hardware-Betrieb ist der jüngste Cluster der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen.

Campus Institut Data Science

Das Campus Institut Data Science (CIDAS) ist eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung am Göttinger Campus. Hieran beteiligt sind die Universität Göttingen, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), der Universitätsmedizin, der fünf lokalen Max-Planck-Institute, der Akadamie der Wissenschaften, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie des Deutschen Primatenzentrum. Das CIDAS bildet dabei eine Schnittstelle zwischen der Informatik, Statistik, Mathematik und den verschiedenen Anwendungsdisziplinen. Es vereint Methodenentwicklung mit der internationalen Spitzenforschung des Göttinger Campus. Mithilfe des CIDAS soll die campusweite Forschung, Lehre und Weiterbildung an der Universität, der HAWK und dem Göttingen Campus im Bereich Data Science koordiniert und effizient durchgeführt werden.

Campus Institut für Dynamik biologischer Netzwerke

Das Campus Institut für Dynamik biologischer Netzwerke (CIDBN) ist eine fakultätsübergreifende Einrichtung der Universität Göttingen, der Universitätsmedizin und dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Untersuchung dynamischer Prozesse mit dem Ziel, biologische Informationsverarbeitung besser zu erfassen und in Computermodelle umzusetzen. Dafür wird in Kooperation mit der GWDG eine Plattform für wissenschaftliches Hochleistungsrechnen aufgebaut, die speziell auf computergestützte und theoretische Forschung von biologischen Netzwerken ausgerichtet ist. Diese wird eine Grundlage für die weitere Entwicklung der computer- und datengestützten Forschung in den Lebenswissenschaften des Göttinger Campus darstellen. Die HPC-Ressourcen des CIDBN werden im Rahmen des integrierten Betriebskonzepts als Teil des SCC gehostet.

Weitere Dienste der GWDG

Sollte sich Ihre Anfrage nicht auf HPC-System beziehen, könnten das Webhosting oder das Server-Housing ggf. interessante Dienste für Sie sein. Hier bekommen Sie einen Überblick über alle Dienste der GWDG.